Einführung des neuen Pfarrers und Gemeindefest

"Wohlan, es ist noch eine kleine Weile" Einführung von Pfr. Harald Deininger
[img_assist|nid=261|title=|desc=Dekan Bruckmann und Pfarrer Harald Deininger|link=none|align=left|width=200|height=150]Schweinfurt-Bergl, So., 11. Sept. 2011. So gut wie schon viele Monate nicht mehr war der Gottesdienstbesuch und die Erwartung seitens der Gemeindeglieder entsprechend groß. Dekan Oliver Bruckmann gab sich euphorisch. Hatte er doch selbst die Vakanzvertretung an der Auferstehungskirche übernommen und mit dafür gesorgt, dass nach einer kleinen Weile von nur rund zehn Monaten "die markante Pfarrstelle an einer der schönsten Kirchenbauten Bayerns" (O-Ton Dekan) wieder besetzt werden konnte: "Gott schenkt nun unserer Gemeinde eine neue Zeit, eine neue Geschichte." In seiner Ansprache machte der Dekan das bauliche Ensemble des bekannten Architekten Olaf A. Gulbrannson transparent für das geistliche Ensemble der Kirchengemeinde: die Auferstehungskirche in Kreuzform als hervorgehobenes Zentrum, denn im Mittelpunkt der Verkündigung habe die Predigt vom Kreuz und von der Auferstehung Jesu Christi zu stehen. Sodann die Gemeinderäumlichkeiten unter der [img_assist|nid=262|title=|desc=|link=none|align=right|width=200|height=150]Kirche als "das tragende Fundament des Wortes Gottes". Das Kindergartengebäude: dort wo der Gemeindenachwuchs im Glauben Halt finden soll. Und angesichts der Tatsache, dass der Gemeinde umfangreiche Renovierungsmaßnahmen ins Haus stehen, jonglierte der Dekan mit den Begriffen "Baustelle" und "Erbauung". Zwar vertrage sich in einem Ensemble nicht immer alles - Anspielung auf die Richtungsdiskussion und die verschiedenen Frömmigkeitsstile in der Gemeinde! -, doch sie möge darauf vertrauen, dass Jesus Christus den Bau des gesamten Ensembles fördere. Nun brenne im Pfarrhaus wieder Licht: Denn "der Gottesbote" Pfr. Harald Deininger mit Frau Sabine und den vier Kindern Mirjam, Tim, Jonathan und Rafaela sei in das Ensemble eingezogen.
Anschließend wurde der neue Geistliche unter Handauflegung mit Gottes Segen für seinen Dienst zugerüstet. Seiner Antrittspredigt legte er eine hochfliegende Rede des Propheten Jesaja zugrunde, in der dieser seinem Volk Fruchtbarkeit von bis heute öden Landstrichen sowie das wundersame Hören von Tauben und das Sehen von Blindern verhieß - wozu es nur "noch eine kleine Weile" Geduld bedürfe (Jes 29,17-24). In konkreter Erinnerung an eigene Kindheitserlebnisse meinte Deininger, dass es schon Zweifel wecken könne, wenn man zu oft und zu lange von Eltern oder anderen Menschen vertröstet werde. Ebenso zeige man sich bei allzu großen Änderungsplänen in der Gemeindearbeit zu Recht skeptisch: "Das geht nicht. Das ist gar nicht zu leisten." Und global gesehen habe der Terror des 11. September 2001 die Welt zu einem "Ort des Hasses und Unfriedens" gemacht - ohne große Hoffnung auf eine Änderung zum Besseren. Trotzdem dürfe man an der Verheißung des Propheten, genauso wie an Jesu Rede vom kommenden Reich Gottes, getrost festhalten, denn die heilvolle Zukunft lasse sich bereits "als eine Art Vorschuss" stückweise erleben. Letztlich liege es an jedem Einzelnen von uns, die eine oder andere Verheißung selbst zu verwirklichen. Deininger unterstrich dies unter Gitarrenbegleitung mit einem Lied von Manfred Siebald: "... schickt er (Gott) etwa schon lange mich?"
[img_assist|nid=263|title=|desc=Die Kindergartenkinder überreichen je eine Rose|link=none|align=left|width=200|height=134]Für die Grußworte durfte die Gemeinde "noch eine kleine Weile" ausharren. Auftritt und Lied der Kindergartenkinder, von denen jedes dem neuen Pfarrer eine Rose überreichte, waren zudem wieder ganz von prophetischer Hoffnung erfüllt: "Lasst uns eine Kirche bauen, wo alle Menschen fröhlich schauen." Die Vertrauensfrau des Kirchenvorstandes, Leonore Heimrich, bekundete, dass ihr "ein Stein vom Herzen gefallen" sei, als sie vom zeitigen Kommen des "neuen Steuermanns" erfahren habe. Sie ließ dem Pfarrer einen fränkischen Weinstock samt Spalier überreichen. Für die katholische Pfarreiengemeinschaft Schweinfurt-West Christkönig und St. Josef hieß Pastoralreferent Michael Pfrang den neuen Kollegen herzlich "in unserem vierblättrigen Kleeblatt" willkommen, womit er die Kooperation mit der (evang.) Auferstehungskirche und der Kreuzkirche Oberndorf meinte. Christhild Grafe sowohl in ihrer Funktion als Pfarrerin der Kreuzkirche als auch als stellvertretende Seniorin überbrachte die Grüße des Pfarrkapitels, eingekleidet in Worte von Hanns Dieter Hüsch ("Freude sei mit euch und Freundlichkeit und Freundschaft - und die Tugend der Höflichkeit ..."). Den Grußreigen beschlossen eigens angereiste Kirchenvorstands- und Gemeindeglieder aus Pfr. Deiningers vorheriger 17-jähriger Wirkungsstätte Marktoberdorf (Dekanatsbezirk Kempten) mit Quizfragen über das Allgäu. Der Kandidat erreichte am Ende tatsächlich 100 Punkte!

[img_assist|nid=264|title=|desc=Musik auf dem Gemeindefest|link=none|align=right|width=200|height=151]

Nach diesem Ende dankte Dekan Bruckmann ausdrücklich dem Gemeindereferenten Tillmann Schlotterbeck, Sekretärin Dietlind Barf und den vielen PfarrerInnen, die die Vakanzzeit überbrücken halfen. Das endgültige Wort aber gebührte dem neuen Mann, der sich für die liebevolle, freundliche Aufnahme bedankte.
[img_assist|nid=265|title=|desc=Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt|link=none|align=left|width=200|height=140]Dass "eine kleine Weile" unendlich lang sein kann, unterstrich der zweieinhalbstündige Sakramentsgottesdienst. Etliche Gemeindeglieder hatten schon draußen ihre Plätze eingenommen und das für 11.00 Uhr angekündigte Gemeindefest um 12.00 Uhr eröffnet. Es bot außer Delikatessen für das leibliche Wohl zahlreiche Attraktionen, u.a. eine Diashow mit Bildern von den Anfängen der Auferstehungskirche, Kinderschminken und eine Tombola. Ein gelungener Tag voll verheißungsvollem Segen für den Stadtteil Bergl. Nur noch eine kleine Weile ...
Dr. Siegfried Bergler